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CCCLX.

1470, Mai 25. Kamenz.

Das Kloster verkauft ein Ackerstück nebst Zubehör vom niedersten Vorwerk zu Banau an Nicolaus Seidel.

In Gottes namen Amen. Wir bruder Nicolaus von den Gnaden Gottes Abt zu Camentz, bekennen offentlich mit diesem briefe allen den, die ihn sehen, hören oder lesen, dass wir mit rechtfertigem und einträchtigen Rathe unserer Aeltesten, dazu der ganzen Sampnunge Gunst und Willen recht und redlich verkauft haben dem frommen Manne Nicklas Seydeln, seiner ehelichen Hausfrau, seinen Geerben und rechten Nachkömmlingen das letzte Stocke Ackers des niedersten Vorwerkes zu Banau mit allem Gebäude und Wesen und mit einem Garten, der vor Zeiten Nickel Polans gewesen ist, gelegen hinter dem Hofe, nachdem als derselbe Acker liegt in seinen Grenzen und gelegen ist und durch ein fliessendes Wasser von dem andern Vorwerke und auch auf dem Sande über der Neyse von andern Aeckern abgesondert ist, mit aller Gerechtigkeit, Nutzbarkeit, Genüssen und Früchten, als wir und unsere Vorfahren das besessen und gehabt haben, erblich und ewiglich zu besitzen, zu versetzen, zu verkaufen, zu wechseln, zu wandeln und an iren besten Nutz und Frommen zu wenden, unschädlich unserer Herrschaft, auch mit solcher Freiheit, dass Niemand über ihn zu gebieten, noch zu richten habe, wenn wir und wem das von unsertwegen befohlen wird, um eine Summe Geldes, die er uns ganz und gar bezahlt hat und wir die an merklichen Nutzen und Frommen unseres Klosters gewandt haben. Auch soll der genannte Nicklas Seydel und alle zukünftige Besitzer desselben Ackers und Gebäudes alle Jahre uns und unserem Kloster zu ewigen Gezeiten geben und zinsen drey Mark, nämlich 6 Firdunge auf s. Michelstag, dazu ein Malter Getreide auf s. Martinstag, 4 Scheffel Weizen, 4 Scheffel Korn und 4 Scheffel Hafer, mit seiner eignen Fuhre in unser Kloster antworten, dazu soll er beholfen sein mit der Fuhre auf das Wehr, und den Graben helfen fegen, als oft, als das Noth wird sein. Und wenn Ungeld gesetzt wird auf das Dorf zu Banau, dazu soll er auch geben nach unserem Erkenntnisse, und ob ihm Jemand würde zu Schaden hüten, dasselbe Vieh er treiben mag in das Vorwerk, darüber ihm der Hofemeister oder unser Voyt Rechtes helfen soll. Auch von sonderlicher Gunst haben wir ihn begnadet mit einer Trift Schafe von 100 Schafen und nicht mehr, die er auf seynem Acker und der Gemeine zu Banau mit seinem eigenen Hirten mag lassen hüten, davon er alle Jahre ein bequemes Stück Acker soll lassen brach liegen, ihm und der Gemeine zu Nutze. Und ob er etwa icht mehr Schafe über die 100 Schafe würde haben, davon soll er der Gemeine und ihrem Hirten gleich thun; von denselben Schafen soll er alle iahre einen Schaps geben zu einer Ehrung auf s. Michelstag in unser Kloster. Dess zu Bekenntniss haben wir diesen Brief mit unseren Ingesiegeln, beide der Eptey und der Sampnunge, lassen versiegelt werden. Gegeben zu Camentz an s. Urbanstag nach Christi Geburt 1470.

Copialbuch der die Stiftsscholtiseien betr. Urkunden, angefertigt von dem Stiftsamtmanne C. F. Habicht i. J. 1684 (jetzt im Staatsarchive) Fol. 14 flgd.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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